Das Arbeiten mit einer Kettensäge birgt viele Risiken. Neben einer Schnittschutzhose, -handschuhe und einem geeignetem Helm für Forstarbeiten, ist es sehr von Bedeutung Schnittschutzschuhe zu tragen. Viele Unfälle passieren auch am Fuß und wenn dieser nicht ausreichend geschützt ist, kann es schnell mal passieren, dass ein paar Zehen mit abgeschnitten werden. Den optimalsten Schutz zur Verhinderung von Verletzungen an Zehen oder allgemein am Fuß bietet der Schnittschutzschuh.
Was können Schuhe mit Schnittschutz?
Um die optimale Sicherheit bei Wald- und Forstarbeiten gewährleisten zu können, sollte ein hochwertiges Paar Schnittschutzschuhe verwendet werden. Schnittschutzschuhe werden meistens aus Leder, aber auch aus Gummi gefertigt. Um optimal zu schützen, sind Schnittschutzstiefel mit einem hohen Schaft versehen, welcher mit der Schnittschutzhose überlappen sollte. Verletzungen das Zerren und Abreißen von Bändern sowie das Umknicken werden durch einen hohen Schaft verhindert. Um im Ernstfall einer schwerwiegenden Verletzung zu entgehen, verfügen Schnittschutzschuhe zusätzlich noch über eine Einlage im vorderen Schuhbereich und in der Zunge. Dieser Schutz verzögert das unbeabsichtigte Eindringen mit einer Motorsäge und bringt die Kette sofort zum Stillstand, bevor diese das Material komplett durchtrennt.
Anforderungen an den idealen Schnittschutzschuh
Die Grundlage für einen sicheren Stand und für die Sicherheit bei Arbeiten mit Motor- oder Kettensägen, bietet ein hochwertiger Schnittschutzschuh. Außerdem bietet er Halt in schwierigem Gelände oder bei nassen und glatten Bodenverhältnissen. Darüberhinaus schützt entsprechendes Obermaterial und eine Stahlkappe vor herabfallenden Gegenständen wie beispielsweise Holzstücken oder anderen mechanischen Einwirkungen. Ein Sicherheitsschuh mit Schnittschutz muss eine Schaftlänge von mindestens 19,5 Zentimentern aufweisen. Die Sohlen müssen griffig sein sowie die Zehen durch Stahlkappe (Zehenschutzkappen) geschützt sein. Die Schnittsicherheit ist gewährleistet durch extrem reißfeste Fäden, die lose zwischen Obermaterial und Futter eingelegt sind. Wenn die Kettensäge diese Fäden versehntlich berührt, werden die hochfesten Fasern mitgerissen und um den Antrieb der Motorsäge gewickelt.
Normen und Gütesiegel
Der Schnittschutz im Schuhwerk für die Waldarbeit wird nach der EG-Richtlinie 89/686/EWG der Kategorie II zugeordnet.
Zu unterteilen ist in folgende Schnittschutzklassen
0/16 m/s SB/Grundanforderung
1/20 m/s S1/zus. A; FO; E
2/24 m/s S1P/wie S1 + P
3/28 m/s S2/wie S1+WRU
4/32 m/s S3/wie S1+P+WRU
S4 / wie S1+WR
S5 / wie S1+WR+P
Erklärung: A = antistatisch; FO = öl- und benzinresistente Sohle; E = Fersenschutz; P = Durchtrittsicherheit; WRU = Obermaterial wasserdicht; WR = gesamter Schuh wasserdicht
Wie Sie den richtigen Schnittschutzschuh für sich auswählen
Das KWF führt regelmäßig die sogenannte FPA-Prüfung zur Brauchbarkeit der Schnittschutzschuhe durch. Die Schnittschutzschuhe werden über einen Zeitraum von einem Jahr von verschiedenen Testpersonen bei ihrer Arbeit getragen. Schnittschutzschuhe mit dem FPA oder KWF Zeichen sind für Arbeiten mit Elektro- oder Benzinkettensägen geeignet. Ein sehr guter Schnittschutzschuh der Klasse SPE verfügt über eine sehr griffige Schuhsohle damit das Arbeiten auch in unwegsamem Gelände möglich ist. Bei Gartenarbeiten ist ein Schnittschutzschuh der Klasse E ausreichend.
Pflege der Schnittschutzschuhe
Reinigungs- und Pflegeprodukte werden von allen Herstellern von Sicherheitsschuhen angeboten. Es sollten nur Pflegeprodukte verwendet werden, die vom Schuhhersteller empfohlen werden, weil sonst das Leder rissig wird.